FIB-Teamevent: Führung über den Melatenfriedhof

Am Dienstag (18.08.2020) fand unser lang­ersehntes erstes Teamevent seit Beginn der Corona-Pandemie statt – natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen unter freiem Himmel. Markus Thulin von Thulintours führte uns einmal quer über den größten und zugleich ältesten Friedhof Kölns – den Melaten­friedhof in Köln-Lindenthal.  

Dabei besichtigten wir zahlreiche Promi-Gräber und erfuhren einiges über die dort bestatteten Personen. – Von Bankiers, Gewerkschafter­*innen, Architekt*innen, Politiker*innen wie Dr. Guido Westerwelle über Schauspieler*innen wie Willy Millowitsch und Komiker*innen wie Dirk Bach, eine Roma-Königin direkt gegenüber des mittlerweile umgesiedelten Grabes eines berüchtigten Nazis sowie der Gründerin von „Klosterfrau Melissengeist“ war alles dabei. Vor allem auf der sogenannten „Millionenallee“ bestaunten wir pompöse Ruhestätten. Dabei handelt es sich nicht bloß um christliche Grab­stätten. Seit der Säkularisierung des Friedhofes wurden hier Angehörige aller Weltreligionen bestattet.

Die Gräber und Gruften erzählen nicht nur einiges über die Verstorbenen, sondern auch über die Geschichte Kölns. Als der Friedhof unter Napoleon gegründet wurde, befand er sich außerhalb der Stadtmauern, weit entfernt von der Kirche. Nicht nur das beförderte zunächst den Unmut der katholischen Bevölkerung. Hinzukam die Tatsache, dass er auf dem Areal des damaligen Lepro-senheims – einer Unterkunft für verstoßene Leprakranke – errichtet wurde (daher der Name „Melaten“ vom französischen „malade“ für „krank“) sowie auf einem Platz, an dem zur Zeit der Hexen­prozesse zahlreiche Frauen hingerichtet wurden.

Der Friedhof ist allerdings kein schauriger Ort des Todes, sondern im Gegenteil sehr lebendig. Als eine der wenigen grünen Oasen im Herzen der immer größer werdenden Stadt ist er ein Rückzugsort für die verschiedensten Vogel­arten, Fledermäuse, Eichhörnchen und sogar Füchse, welche jedoch auf dem Friedhof bejagt werden.

Trotz des heftigen Gewitters – vielleicht sogar gerade dadurch noch ein bisschen mehr – war die Führung über den Friedhof sehr beein­druckend und bot zusätzlich Anlass für die Kleingruppe an Orgateam-Mitgliedern und Tutor*innen sich ein wenig besser kennen­zu­lernen. Wir freuen uns über die positiven Rück­meldungen seitens der Tutor*innen und hoffen, dass wir ab jetzt wieder mehr Teamevents veranstalten können, um den Austausch zwischen allen Engagierten weiter zu fördern.

Wir danken Herr Thulin ganz herzlich für seine Führung trotz Wind und Wetter und die spannenden Geschichten und interessanten Eindrücke!